“Wo ist mein Feuerwehrauto?? Ich hab mir das gewünscht, wo ist das jetzt?!!?
Wir saßen beim Frühstück Mini hatte eine Wimper auf der Wange und ich habe ihm das mit dem Pusten und Wünschen gezeigt. Mit dem Ergebnis, dass ich mir den restlichen Morgen Vorwürfe anhören musste. Meine Versuche, zu erklären, dass Wünsche leider nicht immer in Erfüllung gehen und noch viel seltener sofort, wurden nicht akzeptiert.
“Aber ich habe mir gewünscht!!” Gibt es ein Wort für das Gefühl von “Ich beneide Dich um Deinen grenzenlosen, hoffnungsvollen Optimismus und hasse es, dass ich die bin, die ihn zerstören muss”?
“Blöde Wimper!” war das Fazit. Zum Glück war die Wimper weg, sonst wäre ich bestimmt genötigt worden, sie zu “repabieren”. Repabieren ist in Minis Augen nämlich eine meiner Mama-Superkräfte. Mit ohne Bier.
Reparieren musste ich dann auch kurz darauf an anderer Stelle. Irgendwo versteckt haben wir noch einen Drucker im Büro, falls wir für nostalgische Anflüge oder behördliche Erfordernisse Dinge auf Papier bringen müssen. Eben jener Drucker wollte nicht mehr, weil der Tonerrestebehälter (klar, dafür gibt es natürlich ein Wort!) voll war, gerade als ein Kollege etwas drucken musste. Wir haben im Berliner Büro keinen eigenen IT-Support, aber ich habe ja meine Digitalkarierre in den späten 90ern genau damit angefangen anderen Leuten ihre Rechner und Drucker einzurichten. Also habe ich mich der Fehlermeldung auf dem Display gewidmet und mit einem Handgriff den Drucker davon überzeugt, dass er doch noch ne Weile lang kann.
Überhaupt hat sich an den digitalen Kernqualifikationen seit 20 Jahren wenig geändert. Auch in Zeiten von Cloud, Blockchain und KI ist CTR-C, CTRL-V immer noch das wichtigste Kommando, gemessen an der Häufigkeit der Benutzung.
Vielleicht ist es aber auch mal wieder meine weibliche Sozialisierung, die mich solche Sachen schreiben lässt. Denn wahrscheinlich waren es schon auch ein paar andere Fähigkeiten und Kenntnisse, die mich zu meinem aktuellen Job gebracht haben. Und ich will dafür sorgen, dass es in Zukunft noch mehr Frauen, Queers, PoCs in Tech gibt. Weshalb wir aktuell den Girls Day vorbereiten, bei dem ich mit einem Kollegen zusammen einen Web-Development-Workshop halten werde. Aber weil ich ja nie genug kriegen kann, teste ich jetzt auch noch ein Format für alle, die schon etwas weiter sind. Ab Februar werde ich einmal im Monat eine Mentoring-Session veranstalten, um Menschen Fragen zum Berufseinstieg oder zum Arbeitsalltag in der Digitalbranche zu beantworten. Ich freu mich total darauf und bin sehr gespannt auf die erste Session!
Natürlich wird dieses Mini-Mentoring tagsüber stattfinden. Meine Abende sind ja schon mit vier anderen Kalendern verplant. Neben meinem digitalen Kalender voll Videokonferenzen und Job-bezogener Meetings gibt es den Familienkalender, der zuhause an der Wand hängt, dem Mini-Kalender, mit dem Minis Papa und ich regeln, wer wann wo abholt, bekocht, bespielt und ins Bett bringt und der Terminliste der Grünen, die in Berlin auch für jeden Abend mindestens 5 Veranstaltungen bereit hält.
Besonders empfehlen kann ich davon diese Woche natürlich die Mitgliederversammlung der Grünen in Berlin Mitte wo ich mit zusammen mit zwei Abgeordneten über Digitalpolitik diskutieren darf. Kommt Mittwoch um 19 Uhr ins Rathaus Tiergarten, wenn ihr mitdiskutieren wollt!
Beim Blick in den Kalender hoffe ich, mir fällt gleich eine Wimper aus. Ich habe 20 Stunden Videokonferenzen vor mir und 5 Abendveranstaltungen an drei Abenden. Wer hat sich ausgedacht, dass alle noch nicht veranstalteten Neujahrsempfänge in die letzte Januarwoche gequetscht werden müssen? Ich würde mir wirklich inbrünstigst das Klonen oder Zeitreisen wünschen!
Aber wahrscheinlich erwische ich halt auch wieder nur eine kaputte Wimper…
Freu mich trotzdem auf diese Woche!
Sehr geehrte Frau Dornheim,
ich empfehle einen Zeitumkehrer mit ministerieller Sondergenehmigung!
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